Porto – zwischen Schönheit & Zerfall
3 Tage in Porto, ein Städtetrip zum 40.Geburtstag
Erst zweimal war ich in Portugal, zweimal im Süden – jeweils auf einem Yoga-Retreat. Zu meinem 40. Geburtstag habe ich mich für einen Städtetrip nach Porto entschieden. Ich war gespannt auf den Norden Portugals und diese alte Stadt.
Porto hat mich auf mehreren Ebenen beeindruckt, aber auch etwas “schockiert”.
Bisher war ich noch nicht in Lissabon und habe daher keinen direkten Vergleich. Ich freue mich darauf mal nach Lissabon zu reisen und bin auf die Ähnlichkeiten wie Unterschiede gespannt. Ich hatte also keine Vorstellung oder Erwartungen an Porto. Da ich gemeinsam mit meinem Freund anlässlich meines 40.Geburtstags nach Porto geflogen bin, stand dies natürlich auch etwas im Vordergrund. Wir hatten 3 Tage vor Ort eingeplant, inklusive einen An- und Abreisetag. Montag Abend ging es mit dem letzten Flieger aus Hamburg los. Ich konnte also im Flugzeug Geburtstag „feiern“ und dann noch ein zweites Mal bei Ankunft. Um 23:55 Uhr Ortszeit (minus 1 Std.) landeten wir und ich betrat um 0 Uhr den Flughafenboden in Porto. Das war schon eine besondere Erfahrung und ein schöner Start in mein neues Lebensjahrzehnt und in meine Zeit in der Stadt.
Mehr zu meinem 40. Geburtstag und dem neuen Lebensjahrzehnt berichte ich in einer persönlichen Podcast Folge: Was ich mit 40 nicht mehr mache, mein Start in ein neues Lebensjahrzehnt – »Impulse Storys«
Wir kamen nachts im Dunkeln im Hotel an. Das Hotel lag sehr zentral in Nähe der Altstadt und war wirklich wunderschön. Das „Catalonia Porto“ kann ich nur empfehlen! Am nächsten Morgen genossen wir ein reichhaltiges Frühstücksbuffet und machten uns anschließend zu Fuß auf den Weg die Stadt zu erkunden.
Willkommen im Norden Portugals
Leider regnete es bereits. 10 Grad und Regen, ähnlich wie bei Abflug in Hamburg. Ein Taxifahrer erzählte uns, dass es häufiger regnete zu dieser Zeit bis Anfang April und dass es im Sommer auch nur maximal 25 bis 30 Grad Celsius werden. Wieder ähnlich wie Hamburg, dachte ich und wunderte mich, warum es im Nordern der Länder jeweils frischer zu sein scheint, obwohl der Norden Portugals viel südlicher liegt als Hamburg. Also wer mir das geographisch und klimatisch erklären kann, darf mir gerne schreiben.
Wir machten das Beste aus dem Regentag und erkundeten einen Teil der Stadt.
An der Kathedrale von Porto (Sé do Porto) startete unsere Tour. Eine beindruckende alte Kirche, allein von außen. Mit Ausblick auf einen Teil der Dächer von Porto und als Startpunkt des Jakobswegs (Camino Portugues) ein schöner Punkt in der Stadt, auch um sich zu orientieren. Ebenso eine der vielen großen Brücken, die über den Fluss (Douro) auf die andere Uferseite führen, war schon von hier aus zu sehen.
Am ersten Tag sind wir dann noch in Richtung Zentrum gegangen und waren im Bahnhof (São Bento), hier gab es wunderschöne Fliesenwände zu bestaunen und Gleise, die in einen Bergtunnel führten. Wir konnten nur erahnen, wie steil diese Stadt sein würde.
Viele schmale Häuser mit bunten Fliesenfassaden, sowie viele kleine Läden, Cafés und Restaurants oder kleine Supermärkte (Mini Mercado) sind überall zu finden. Genauso wie viele alte historische Bauten mittendrin. In der Stadt geht eine Straße bergauf und die nächste bergab, es ist alles sehr verwinkelt und es gibt auch viele kleine Gassen mit Treppen zwischen den Häusern. Also gut zu Fuß sollte man schon sein – ich hatte irgendwann Muskelkater in den Waden. In der ganzen Stadt fahren viele Autos und Busse, sowie eine Metro – die haben wir allerdings nicht ausprobiert. Das Meiste haben wir uns zu Fuß angesehen. Die Google Maps Entfernungen schienen nie weit zu sein, doch was als 10-minütiger Fußweg angegeben war, endete oft mit der doppelten Zeitspanne, da es so gut wie nie einfach nur geradeaus ging.
Die Sonne Portugals genießen
Die nächsten Tage meinte es das Wetter gut mit uns und lies Porto strahlen.
Am zweiten Tag sind wir wieder Richtung Zentrum gegangen und wollten eigentlich zum Fluß-Ufer. Wir sind aber zunächst zu der Brücke gelaufen, die wir von der Kathedrale aus sehen konnten. So eine hohe Brücke über einen Fluss habe ich noch nie gesehen! Wir gingen ein paar Meter, spürten den Wind und sahen den Tunnel, der zum Bahnhof führte. Auch die Metro fuhr in der Mitte der Brücke. So ganz sicher fühlten wir uns nicht und suchten einen anderen Weg über den Fluss.
Einige Straßen später rauf und runter, schafften wir es dann zum Fluß-Ufer. An einer langen Promenade mit Cafés und Anlegestellen für Boote konnte man etwas spazieren gehen und auch wieder die Häuserfassaden bestaunen, sowie auf die andere Ufer-Seite schauen. Hier entdeckten wir eine Seilbahn, die auf der anderen Seite von unten nach oben auf die Höhe der großen Brücke führte. Verrückte Transportwege gibt es in dieser Stadt, mit den unzähligen Ebenen.
Nach einer Weile entdeckten wir, eine kleinere Brücke, die direkt unter der großen angebracht war und wir liefen zur anderen Seite. Selbst hier war es noch immer sehr windig. Wir wurden jedoch mit einem wunderschönen Blick auf die Altstadt Portos und das Douro-Tal belohnt.
Auf dieser Seite erkundeten wir ein wenig die Gegeng. Am Fluss-Ufer gab es wieder einige Bars & Restaurants sowie kleinere Stände mit Touristen-Souvenirs. Hier konnte man sehen wie die Seilbahn hoch zur Brücke fuhr, da man direkt drunter hergehen konnte. Auch die Portwein Keller waren auf dieser Seite der Stadt zu finden, sowie ein besonderes Kunstwerk an einer Hausfassade – ein Hase, der auf Instagram definitv schon bekannt ist.
Um wieder zurück zu kommen, sind wir erneut über die kleinere Brücke gelaufen. Auf der großen Brücke einige Meter über uns, hörte man die Metro fahren. Und dann hieß es wieder bergauf laufen, durch all die verwinkelten Straßen.
Porto – zwischen Schönheit & Zerfall
Neben aller Faszination für das Unbekannte und dem Staunen über diese vielen alten historischen Bauten, konnten wir leider auch viele zerfallene Häuser und heruntergekommene Fassaden sehen. Insgesamt sorgte das für ein nicht so schönes Stadtbild. Neben jeder schönen und bunten Hausfassade mit diesen tollen Fliesen, war ein Haus von dem kaum noch etwas da war, das leer stand oder restauriert wurde. Bei der hohen Anzahl und Dichte der Häuser, schien es, dass Porto eine eher arme Stadt ist. Das war etwas bedrückend, denn in diesem Ausmaße habe ich so noch kein Stadtbild gesehen.
Porto ist wie eine kleine Altstadt im Süden Italiens nur in 5-facher Größe. Wirklich verrückt. Trotz der zerfallenen Häuser, dem Gewusel und dem Straßenverkehr herrschte eine entspannte Stimmung. Viele Touristen sind hier unterwegs, auch viele im Rentenalter und das trotz der steilen Straßen. Die Menschen waren alle freundlich. Selbst die wenigen, die uns anbettelten blieben höfflich und waren nicht aufdringlich. Man sah keine pöbelnden oder sich anschreiende Menschen. Das erlebe ich in Hamburg leider jeden Tag und das trotz schönerer Hausfassaden.
Für den kulinarischen Genuss hat Porto alles zu bieten, mediterrane Küche mit vielen Fischgerichten, Burger Laden, vegetarische Optionen, Food-Trends, italienische Restaurants und natürlich unzählige Cafés mit ganz vielen leckeren Pastel de Nata, einer der portugisischen Spezialitäten (Blätterteigtörtchen mit einer Art Puddingcreme Füllung). Wir waren in einer Manufaktur und konnten sie noch warm und frisch aus dem Ofen genießen! Ein Traum.
Am dritten Tag war das Wetter auch schön und wir wollten zum Strand. Denn da, wo der Douro in den Atlantik übergeht, da beginnt auch die Atlantikküste. Um dort hinzu kommen, wollten wir mit einer alten Straßenbahn fahren, dazu mussten wir wieder runter Richtung Fluss-Ufer. Doch die Wagons waren so klein, dass es nur wenige Plätze gab. Also entschieden wir uns den Bus zu nehmen, der ebenso an der Küste entlangfuhr. Nach weniger als 20 Minuten erreichten wir unser Ziel, den Strand Abschnitt Praia dos Ingleses. Der Strand und die Küste war hier nicht so beeindruckend wie im Süden Portugals. Aber man stand dennoch quasi „mitten in der Stadt“ am Strand und blickte auf den Ozean. Wir hätten mit dem Bus noch weiter nördlicher fahren können zu einem größeren Hauptstrand mit Promenade. Das war uns zu touristisch. Also spazierten wir an diesem nördlichen Teil der Atlantikküste wieder runter bis zu dem Punkt, an dem Fluss und Meer sich begegnen. Man konnte richtig sehen, wie sich die Wasserbewegungen veränderten und wie scheinbar ein unsichtbarer Vorhang das Wasser des Douros von dem wilderen Atlantik trennte.
Am nächsten Tag ging es für uns zurück nach Hamburg. Die Direktflüge mit leichtem Handgepäck waren unkompliziert und machen Porto so natürlich zusätzlich zu einem attraktiven Ziel.
3 Tage in Porto – intensiv, schön und anstrengend
Für einen reinen Städtetrip würde ich nicht zurückkehren, aber um das Umland am Douro zu erkunden schon. Es soll eine der schönsten Zugstrecken Portugals am Ufer landeinwärts geben und sicher gibt es auch einige schöne Flussfahrten.
Außerdem habe ich gleich zwei tolle Frauen aus meinem Netzwerk in der Nähe von Porto wohnen, dieses Mal hat es leider nicht geklappt sie zu treffen. Janina Guse bietet 90 km weiter nördlich ihre Yoga-Retreats an. Janina Shank ist eine tolle Personal Brand Fotografin, die authentische Shootings auch in der Natur Portos umsetzt. Vielleicht sind das meine nächsten Gelegenheiten noch einmal nach Porto zu reisen, die Stadt doch ein zweites Mal sowie auch das Douro Tal zu erkunden und diese tolle Frauen zu sehen.
Danke Porto, dass du den Beginn meines neuen Lebensjahrzehnt so beindruckend gestaltet hast!
Danke fürs Lesen!
Ahoi & #newthingscoming
Melanie
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