Öffentlich, Persönlich, Privat

Persönlich oder privat?

Für mich bedeutet persönlich nicht gleich privat. Ich kann mich also im Arbeitsumfeld und auch in den Sozialen Medien öffentlich sehr persönlich zeigen und Persönliches teilen ohne wirklich Privates preiszugeben.

Viele Menschen denken, wenn sie Persönliches öffentlich teilen hat das Nachteile und macht sie angreifbar. Das stimmt auch zum Teil, allerdings blicke ich da etwas differenzierter drauf und das nicht nur auf die Online-Welt, wie Social Media bezogen. Menschen gehen in Kontakt mit Menschen, im privaten und beruflichen Umfeld.

In meiner ersten langjährigen Selbstständigkeit als Grafikdesignerin habe ich immer auch eine persönliche Ebene mit meinen Kund:innen gepflegt. Denn das gehört zu meinen Werten, immer schon.

 

Diese Offenheit bezüglich meiner Persönlichkeit hat mir „Erfolg“ beschert. Ich wurde weiterempfohlen und das nicht nur für meine rein fachlichen Leistungen.

Ich finde sogar, dass es für mich gar nicht anders geht als so viel persönliches wie möglich preiszugeben. Denn nur dann kann Austausch und Verbindung wirklich auf Augenhöhe stattfinden, wenn wir uns wirklich/wahrhaftig begegnen.

Meine persönlichen Eigenschaften und Werte sagen nichts über meine beruflichen Qualitäten oder meine fachliche Expertise, also zumindest nichts Negatives oder Abwertendes. Im Gegenteil, je mehr ich als Mensch erlebt habe, desto mehr kann ich auch geben, Situationen einschätzen, usw. Davon profitieren auch die Menschen im beruflichen/öffentlichen Umfeld.

Authentizität

Ich möchte authentisch leben und das endet nicht am Schreibtisch oder an der Bürotür. Wir bringen alle unsere Persönlichkeit mit zur Arbeit und wir merken, wenn Menschen nicht aufrichtig mit uns sind. Zumindest früher oder später.

 

Also warum etwas von uns verstecken?
Wenn doch alle daran gewinnen können!

Und dennoch gilt, wenn du online etwas Persönliches von mir siehst, liest oder hörst, bedeutet es nicht, dass ich dir zu 100% privat begegne. Ich schütze meine Privatsphäre und die meiner engen Kontakte. Ich teile nicht alles mit jedem, doch ich teile vieles. Und das hilft mir dabei ein sehr erfülltes und vielfältiges Leben zu führen.

Ja, ich wurde schon oft verletzt und meine Offenheit vielleicht sogar missbraucht. Heute weiß ich allerdings anders damit umzugehen und ich habe keine Angst mehr davor, meine Wahrheit zu sagen, zu zeigen, zu leben. Andere Menschen haben immer nur so viel Macht über mich, wie ich es ihnen zugestehe. Vielleicht ist diese Ansicht für einige „zu naiv“, das mag sein. Ich lebe gerne ein persönliches Leben in der Öffentlichkeit ohne dabei zu privat zu werden.

 

„EINS DAVON HÄTTE AUCH GEREICHT“

Mein Debütwerk als Autorin. Teil-Biographie unter Einbeziehung der Themen: Mentale Gesundheit, Persönlichkeitsentwicklung, Selbstständigkeit, Arbeitswelt, Gesellschaft

Und so mache ich es auch in meinem Buch: Ich schildere tagebuchartig welche Ereignisse ich in den Jahren von 2008 bis 2022 erlebt habe, wie sie mich beeinflusst haben, was ich dabei gefühlt, gedacht und was ich daraus jeweils für meinen weiteren Weg entschieden habe. Einige Dinge beschreibe ich ausführlicher als andere. Da auch mir teils nahestehende Personen in diesen Erlebnissen vorkommen, beschreibe ich einige Geschehnisse absichtlich eher allgemein. Ich habe meine Geschichte so offen wie möglich und so anonym wie nötig geschrieben. Dennoch können die Schilderungen meiner persönlichen Erfahrungen, Gefühle und Gedanken in meinem Buch Impulse sowie Inspirationen für diejenigen bereit halten, die dafür offen sind.

 

Wie denkst du darüber? Was sind deine Erfahrungen?
Ich freue mich über Austausch zu diesem Thema.

 
Ina Kreft, 20.März 2023
Liebe Melanie, ich bin ganz deiner Meinung. Wenn wir uns  nicht öffnen und Persönliches von uns erzählen, wird auch nichts  Persönliches zurückkommen. Zu „nehmen“ gehört, finde ich, unbedingt das  „geben“. Mich darüber hinaus online anders zu geben als offline halte  ich für falsch. Was zählt sind doch Ehrlichkeit und Authentizität.  Gleichzeitig fällt es mir manchmal schwer, gleich alles immer  rauszulassen. Aber da bin ich bestimmt auch nicht allein. Zum Thema  Offenheit hatte ich vor einigen Jahren ein Erlebnis, dass mir zeigte,  wie wichtig Offenheit ist, um persönliche Erfahrungen austauschen zu  können und sich auf einmal sehr nah tu sein: ich hatte vor Jahren Krebs,  musste durch eine hammerharte Therapie und Zeit, mein Papa und ein  enger Freund starben in dieser Zeit. Ich war am Ende. Da habe ich mir  gerade noch rechzeitig eine Psychotherapie organisieren können. Meine  Rettung. Ganz wichtig in der Begleitung war ein Antidepressivum, dass  ich noch sehr lange nahm. Ab ubd zu noch immer. Davon habe ich in einer  Freundinnenrunde erzählt und es war, als wenn Dämme brachen. Nahezu jede  zweite erzählte, dass sie auch Antidepressiva nimmt oder nahm und wir  kamen in echt tiefe Gespräche. Warum verheimlichten wir so etwas und wie  viel besser ist es, ehrlich zu sein und sich in der Folge unterstützen  zu können
Melanie Brinkmann, 20. März 2023 
Liebe Ina, vielen Dank für deinen Kommenrtar und deine Offenheit!
Ja das denke ich auch, dass wir uns online nicht anders verhalten sollten, als offline.
 Wir kreieren unsere Welt. Und wünschen wir uns in einem Bereich  Veränderung, egal ob beruflich, gesellschaftlich oder privat, dann  müssen wir uns darüber austauschen und in die Handlungen kommen.
 Nicht drüber reden verändert nichts. Und nicht drüber reden verhindert  auch nichts (Vermeidung ist keine Kontrolle). Warum verheimlichen wir  Dinge, wenn wir uns mit Offenheit gegenseitig unterstützen können – das  ist eine sehr gute Frage.
Danke für den Austausch und alles Liebe dir, Melanie
 
Wio, 15.April 2023 
Liebe Melli, 
ich bin auch sicher, dass alles nur in Beziehung… zu- und miteinander  überhaupt entstehen kann… Wie eine offene Tür, und wenn jemand  hineintreten möchte gilt für mich in erster Linie eine Regel: Respekt.  Wenn wir zuhören, ohne alles und jenes zu bewerten, unsere eigenen  Erfahrungen… zur Verfügung stellen, inspirieren wir uns gegenseitig und  schenken… uns Chancen…  für eine gesunde Weiterentwicklung. Wir sollten  also „großzügig“ miteinander sein. Ohne Interesse füreinander – von  Mensch zu Mensch – geht nix. Was können wir schon alleine bewegen? Alles  ist ein Geben und Nehmen, im Austausch, und alles ist gleichwertig und  miteinander verbunden. Wenn Menschen öffentlich vernetzt sein möchten,  machen sie sich vielleicht verletzlich, oder sie sind einfach stark. Das  stört vielleicht den Schwachen? Wiederum, jeder muss für sich selbst  definieren, was ist persönlich, privat oder was möchte ich teilen, was  nicht, warum und mit wem. Ist doch großartig, dass wir das individuell  online und offline entscheiden können.  Ich wünsche dir noch viele gute Ideen und bis ganz bald wieder. ‍

Melanie Brinkmann, 17.April 2023
Liebe Wio, vielen Dank für deinen wertvollen Kommentar und  deine Offenheit. Ja, ich stimme dir zu Respekt sollte immer die Basis  sein und weniger Be-Wertung, das fällt jedoch gar nicht so leicht, weil  wir gerne in Schubladen denken und durch unsere individuelle Sichtweise  unsere eigene Meinung haben. Daher rege ich zur Offenheit gegenüber  anderen an, egal ob online oder offline, um Brücken zu bauen und  Barrieren zu verkleinern – aber ja letzlich kann und darf jede/r selbst  entscheiden wie privat sie/er sich öffnen möchte. Für mich ist  persönlich nicht gleich privat, doch ein persönlicher Kontakt in unserer  Gesellschaft von ernormer Bedeutung, das wollte ich mit diesem  Blogartiekl noch einmal verdeutlichen. Danke für deine guten Wünsche!  
Alles Liebe auch dir, Melanie
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